Dr. Sabine Seidel

Foto: Lisa Glahn

Aus den Klimaforen

Dr. Sabine Seidel: CO2 im Boden binden – wie geht´s?

... und können wir dadurch den Klimawandel bremsen?

Was hat der Humusgehalt im Boden mit unserem Klima zu tun? Lässt er sich steigern? Und reicht das überhaupt noch?

Darum geht´s im Vortrag der Agrarwissenschaftlerin Dr. Sabine Seidel auf dem 4. Bonn4Future-Klimaforum, gehalten am 9. September 2022. Dabei macht sie deutlich: Der Klimawandel ist so weit fortgeschritten, dass der Humusaufbau allein unsere Bäume nicht mehr retten wird. Es muss viel mehr passieren!

Sieh dir hier den Mittschnitt des Vortrags an:

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In der Theorie ist es klar: Wenn man Bäume oder Hecken pflanzt oder bestimmte Kulturen auf dem Acker anbaut, dann lagern diese CO2 ein und entziehen es der Atmosphäre. In der Praxis ist das Ganze aber ziemlich kompliziert und der Erfolg schwer zu messen. Denn Humusaufbau geht sehr langsam. Das zeigt ein über hundertjähriger Feldversuch am Dickobshof, den Sabine Seidel betreut.

Anschaulich beschreibt die Agrarwissenschaftlerin die Zeichen der Naturzerstörung, die sie auch im Bonner Umland findet. Auf dem Versuchsgut in Meckenheim zum Beipiel ist der Grundwasserspiegel so stark abgesunken, dass die Baumwurzeln nicht mehr nachkommen. Der Grund: Die Pumpen in den Kohlegruben.

Seidels zentrale Botschaft ist :

Wir müssen das fossile Zeitalter beenden, und zwar jetzt, oder eigentlich: vorgestern! Nichts ist teuer im Vergleich zu dem, was kommen wird – was unsere Kinder und Enkelkinder bezahlen müssen für das, was wir jetzt verschlafen

Bild
vertrocknete Bäume im Kottenforst bei Bonn
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S. Seidel


Dr. Sabine Seidel absolvierte ihr Studium der Agrarwissenschaften an der Technischen Universität München und promovierte zum Thema Pflanzenmodellierung und Bewässerung am Lehrstuhl für Hydrologie der Technischen Universität Dresden. Seit 2016 ist sie als PostDoc am Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz, Pflanzenbau, der Universität Bonn tätig. Sie forscht unter anderem zu den Auswirkungen von Nährstoff-, Trockenheits- und Hitzestress auf Pflanzen in verschiedenen phänologischen Stadien.

Die Bonn4Future-Klimaforen

Ende 2019 fiel der Ratsbeschluss, dass Bonn bis 2035 klimaneutral werden soll. Deswegen hat der gemeinnützige Verein Bonn im Wandel e. V. und ein großer zivilgesellschaftlicher Unterstützerkreis 2020 das Beteiligungsverfahren Bonn4Future – Wir fürs Klima” initiiert, das bisher umfangreichste Mitwirkungsverfahren der Stadt. Es wurde von Bonn im Wandel beantragt und entwickelt und dann in Kooperation und mit Förderung der Bundesstadt Bonn durchgeführt. Die Verwaltung hat das Verfahren von Beginn an in besonderer Weise unterstützt.

In vier großen Klimaforen haben über 320 zufällig geloste Bürger:innen mit Unterstützung von Expert:innen den „Klima-Aktionsplan der Bürger:innen” erarbeitet.

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