Bonn will klimaneutral werden – wir werden anders und besser wohnen
Architektin Nicole Funk (Stadt Bonn) und Dipl-Ing. Andreas Hübner (Gertec GmbH) geben einen Einblick in Herausforderungen rund um das klimafreundliche Wohnen in Bonn.
Zentrale Fragen dabei sind: Wie weit kommen wir mit Solarenergie und Fernwärme? Warum sind selbst energieeffiziente Neubauten ein Problem? Wie reicht der Wohnraum trotzdem für alle?
Eine der zentralen Herausforderungen ist laut Funk: „Wir brauchen Wohnraum, aber Neubau und zusätzliche Flächenversiegelung bringen uns in Sachen Klimaneutralität nicht weiter". Viele Menschen seien bereit, mit weniger Fläche auszukommen. Realisieren lässt sich das mithilfe gemeinschaftlicher Wohnkonzepte und spannender Architektur-Ideen. Andreas Hübner zeigt, dass es im Bereich der Energie- und Wärmeversorgung eine Kombination vieler Ansätze braucht, denn jedes Quartier ist anders. Aber für alle gilt gleichermaßen: Die Häuser müssen umfassend saniert und zu 100 % mit erneuerbarer Wärme versorgt werden. Nur so können wir im Bereich Wohnen unsere Klimaziele erreichen.
Der Vortrag in voller Länge (Link zu vimeo):
Bonn will klimaneutral werden – wir werden anders und besser wohnen
Über die Referent:innen
Die Architektin Nicole Funk setzt sich seit 2007 bei der Stadt Bonn für energieeffizientes Bauen ein, zunächst beim städtischen Gebäudemanagement, danach 10 Jahre in der Leitstelle Klimaschutz und jetzt im Amt für Umwelt und Stadtgrün in enger Zusammenarbeit mit dem Bereich Klimaanpassung.
Dipl-Ing. Andreas Hübner hat Raumplanung studiert und ist heute Geschäftsführer und Projektleiter der Gertec GmbH Ingenieurgesellschaft. Er berät Kommunen im Bereich Klimaschutz, vor allem beim Umbau der Energieversorgung, und ist Mitglied des Gutachter-Konsortiums für den Bonner Klimaplan.
Das Bonner Klimaplan-Konsortium
Die Stadt Bonn hat zwei Ingenieurbüros und eine Forschungseinrichtung beauftragt, gemeinsam Szenarien und Maßnahmen für ein klimaneutrales Bonn zu erarbeiten. Zu diesem Gutachter-Konsortium gehören die Gertec Ingenieursgesellschaft GmbH aus Essen, Jung Stadtkonzepte (ein Kölner Stadtplanungs- und Ingenieurbüro) und das Wuppertal Institut, eine gemeinnützige Forschungseinrichtung. Mitarbeiter dieser Organisationen waren auf dem 2. und 3. Bonn4Future-Klimaforum zu Gast und haben Impulse eingebracht.
In Kürze: Die Bonn4Future-Klimaforen
Ende 2019 fiel der Ratsbeschluss, dass Bonn bis 2035 klimaneutral werden soll ...Details
Deswegen hat der gemeinnützige Verein Bonn im Wandel e. V. 2020 das Beteiligungsverfahren "Bonn4Future – Wir fürs Klima" beantragt und entwickelt. Zum ersten Mal in Bonn wird ein Verfahren in Kooperation zwischen Zivilgesellschaft und Stadtverwaltung umgesetzt. In vier großen Klimaforen erarbeiten per Los ausgewählte Bürger:innen Ziele und Bausteine für den Bonner Klimaplan. Am Ende soll klar sein: Wer muss was tun, damit unsere Stadt im Jahr 2035 klimaneutral und lebenswert ist?